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Holunder

Holunder

Sambucus nigra – Familie der Geissblattgewächse

 

Reifung, Vollendung von Wärmeprozessen, Erwachsenwerden, Verantwortung, Schutz

(Roger Kalbermatten - Urtinkturen) 

Das Märchen „Frau Holle“ der Gebrüder Grimm gibt uns ein vollkommenes Bild vom Wesen des Holunders (Holler). Nachdem die Hauptfiguren durch den Brunnenschacht zu einer tieferen Ebene (Ebene der seelischen Transformation) hinab getaucht sind, müssen sie zunächst einen Reifungsprozess vollenden (gebackene Brötchen aus dem Ofen nehmen, reife Äpfel pflücken). Danach müssen sie ihre Lebenskraft in den Dienst von Frau Holle stellen, damit ihr Geist zur Klarheit kommt (Schnee auf der Erde). Wer diese Lebensaufgabe selbstlos und mit Hingabe erfüllt, wird mit geistigem Gold beschenkt, wer sie widerwillig und nur der Belohnung wegen ausführt, wird mit dem klebrigen Pech der Verstrickung ins Schicksal übergossen.

 

Der Holunder bietet uns viele Formen seiner Heilkraft an:

  • Blüten: Auswurf fördernd, immunstärkend, harntreibend, Katarrhe lösend, Radikalfänger, schweißtreibend, kräftigend auf die Kapillaren, virenfeindlich und -reduzierend
  • Blätter: abschwellend, beruhigend, die Zuckerverwertung fördernd (bei Diabetes), blutdrucksenkend, durchblutungsfördernd, entwässernd, entzündungshemmend, Hustenreiz lindernd, eine positive Eiterung fördernd
  • Schwarze Beeren: allgemein stärkend, abführend, hustenstillend, nervenstärkend, gegen Blähungen und Sodbrennen, schweiß- und harntreibend usw.
  • Rinde: Brechreiz auslösend, harntreibend, schmerzlindernd, stark abführend, äußerlich angewandt wirkt sie glättend auf die Haut.
  • Holz für das Vieh

 

 

Anwendungsbereiche:

Alle körperlichen u. seelischen Wärmeprozesse, die nicht zur Vollendung gekommen sind, wo also die Verbrennung zum Erliegen gekommen ist, weil zu wenig Luft vorhanden ist. Z.B. chron. Entzündung. Grundregel: Krankheiten, die mit Atmung und Entzündung zu tun haben, werden mit Holunder behandelt - wie Erkältungskrankheiten, zur Chronifizierung neigende Entzündungen der Atemwege, schlecht ausheilender Stockschnupfen, chron. Sinusitis, Raucherhusten, fieberhafte grippale Infekte ohne Schweiß. Außerdem wirkt Holunder immunstärkend bei grippalen Infekten

 

Anwendung:

Tee: 2 TL Holunderblüten mit 150 ml kochendem Wasser übergießen und 10 Minuten ziehen lassen, abseihen und heiß trinken, wenn man „Schwitzen – austreiben“ möchte. Zur Vorbeugung von Erkältungen wird er lauwarm getrunken – mehrere Tassen am Tag.

Holunderblütenbad: 2 Händevoll Holunderblüten in ein Baumwollsäckchen und in die Badewanne hängen. Dauer des Bades sollte 10 – 15 Minuten betragen, anschl. Bettruhe.

Tinktur:

1-3 x täglich 2-5 Tropfen unverdünnt oder in etwas Wasser einnehmen.

 

Cave:

Holunderrinde während der Schwangerschaft vermeiden.

 

Blüte-/Sammelzeit: Mai bis Juli